Chronik / Rückblick

 

 

 

 

Zur 1. Fußball-Mannschaft gehörten damals:

Obere Reihe von links:
Jakob Flier als Schiedsrichter, Hinderk Vüst, Remmer Ubben, Thole Vüst, Focke Reiners, Hans Röhrig, Fritz Hicken, Jann Gebers, Gerhard Janssen als Vorsitzender.

Untere Reihe von links:
Reinhard Bruns, Günther Endrun, Hildrich Reiners, Klass Vüst, Ubbe Harms.

Nicht auf dem Bild sind:
Jan de Vries, Anton Reiners,Gerhard Krull, Gerhard van Rahden

 

Am 07. April 1948 trafen sich nach dem Fußballspiel -Auf den Buschen- in der Gastwirtschaft Gerhard Janssen ca. 15-17 Männer. In gemütlicher Runde wurde beschlossen, einen Fußballverein zu gründen. Die nötige Unterstützung bekamen sie sofort von Gerhard Janssen, der später von den Spielern auch Vater genannt wurde. Auf den Buschen, wo normalerweise Enten und Gänse zu Hause waren, wurde notdürftig ein Sportplatz errichtet. Als Tore dienten 2 Holzpfähle mit einer straffgezogenen Querlinie. Ein Netz war zu dieser Zeit noch nicht vorhanden.

Die offizielle Gründung war dann im Mai 1948. Als 1. Vorsitzender wurde Gerhard Janssen und als 1. Kassenwart Klaas Jans Krull gewählt. Das erste Spiel fand am 23. Mai 1948 gegen TSV Riepe statt. Das Spiel endete 6:4 für Riepe. Das erste Tor für die Simonswolder schoß Hans Röhrig auf Vorlage von Jan de Vries. Mit der 1. Mannschaft nahmen gleichzeitig eine 2. und eine Jugendmannschaft den Punktspielbetrieb auf. In der Gründungszeit war die Beschaffung von Sportsachen außerst schwierig. Für Eier und Speck besorgten Focko Reiners und Gerhard von Raden in Leer den ersten Lederball. Gespielt wurde in Arbeitschuhen. Nach und nach versorgte der 1. Vorsitzende Janssen nach Fußgröße angefertigt die Mannschaft mit Fußballschuhen. Der Vereinswirt verteilte die Fußballschuhe vor dem Spiel an die Mannschaft, nach dem Spiel wurden sie wieder eingesammelt und unter dem Tresen aufbewahrt.

Für Verletzungen aller Art war Netti German zuständig, die immer gleich zur Stelle war.

Am 29. August 1948 fand das erste Pokalturnier in Simonswolde statt. Teilnehmer waren Die Mannschaften aus Aurich, Schirum, Petkum und Simonswolde.Eine Pokalurkunde erhielten Aurich und Petkum. Bei einem Eintrittspreis von 1,00 DM waren fast 1.000 Zuschauer am Sportplatz. Diese Begeisterung bestätigte den jungen Fußballern, mit der Gründung des Vereins die richtige Wahl getroffen zu haben.

Die ersten Trikots wurden von den Frauen oder Müttern selber genäht. Verziert wurden die Trikots mit einem Emblem in den Farben schwarz - gelb - weiß, nach dem Entwurf von Hans Röhrig.

Ihren ersten Pokal auf einem Turnier holten die Spieler am 26. Sept. 48 in Oldersum, wobei Mannschaften ausgeschaltet wurden, die aus routinierten Spielern bestanden.

Jemgum - Simonswolde 1 : 2

Fehnhusen - Oldersum 1 : 0

Endspiel

Simonswolde - Fehnhusen 2 : 0

Stand der Platz einmal unter Wasser und das Spiel war gefärdet, stellte prompt der Nachbarverein aus Oldersum seinen Platz zur Verfügung. Unter welchen

schwierigen Strapazen die jungen Sportler den Spielbetrieb aufrecht erhielten, wollen wir auch noch erwähnen.

Sie mußten nach Piepe und Oldersum laufen, oder mit 2 Mann auf einem Fahrrad. Nach Neermoor und Petkum mit einem "Torfmutje" was auch noch mit einem

Fußmarsch verbunden war.

Etwas später fuhren Sie dann mit einem Trecker und Anhänger, der mit Stroh ausgelegt war. Da Personenbeförderung auf diese Weise verboten war, mussten sich

die Spieler bei der Durchfahrt in Aurich alle flach hinlegen.

Komfortabler wurde es dann, als es mit einem plangeschützten LKW, womit in der Woche Vieh transportiert wurde, zu den Auswärtsspielen ging.

Zuletzt fuhr dann Gottfried Röhrig die Spieler mit seinem Bus zu den weiteren Auswärtsspielen. Da auch er von den Fußballspielen beeindruckt war, verlangte er

knapp das Benzingeld zurück, wovon er den Spielern auch noch sehr oft eine Flasche Korn spendierte.

Als Trainer wurde der ehemalige bekannte Fußballspieler Schocke Müller engagiert, der den ehrgeizigen Spielern mit den technischen Raffinessen des Fußballspiels

vertraut machte. Seine Gage bestand aus einem kräftigen Mittagessen und einer Marschverpflegung auf der Rückreise.

Die ersten A-Jugendspieler waren unter anderem "Hillrich Reiners", "Wilhelm Reiners", "Remmer Ubben", "Christoph Ubben", "Arend Franken", "Folkert Gebers",

"Dirk Reiter", "Bruno Bittner" und Sieger Cirksena.

Die erste Knabenmannschaft D-Jugend setzte sich aus folgenden Spielern zusammen: "Ehme Ulferts", "Aylt G. Hayenga", "Siegfried Krause (Torwart)", "Toni

Frerichs", "Jakob Boekelmann", "Diedrich Gebers", "Jakob de Berg", "Tjarko de Boer", "Dirk Buss", "Brunke Ubben", "Engelbart Schomerus", "Klaas Bloem", und

"Jakob Reuter".

Im Jahre 1949 wurde dann der Sportplatz von den Buschen zum Dorf näher gelegenden Sandstich verlegt. Was den Vorteil hatte, daß sich die Spieler im Sandstich

waschen und erfrischen und im Saale der Gastwirtschaft umziehen konnten.Ortsfremden Spielern ist dieser Platz als "Sportplatz mit dem A-Mast bekannt.

Als erster Schiedsrichter machte 1949 Jakob Flier die Prüfung, der ab dieser Zeit dann nicht mehr aktiv spielte, sondern sein Amt als Schiedsrichter ausübte.

Am 1. Mai wurde dann jährlich ein Vereinsturnier veranstaltet, wobei die ältere Mannschaft im Schlafanzug spielte. So kam nachher auch der Ausdruck

"Schlafanzugmannschaft" zustande.

Der Verein gehörte von 1948 bis 1956 dem Fußballkreis Nordwest und von 1957 bis1963 dem Fußballkreis Emden an. 1964 kehrte der Verein dann wieder in den

Fußballkreis Nordwest zurück. Der Wechsel in den Fußballkreis Emden war aus finanziellen Gründen nötig, da die Anfahrtswege kürzer waren. Jetzt mußten sie

allerdings auch gegen Borkum antreten, wohin sie mit einem kleinen Boot rüber setzten, in dem knapp 16 Personen Platz hatten. Sie mußten früh morgens aus dem

Haus und waren erst am späten Abend wieder zurück.

Im Jahre 1967 hatte der Verein dann einen weiteren besonderen sportlichen Höhepunkt. Die B-Jugendmannschaft wurde Kreismeister, holte den Kreispokal und

gewann das Endspiel um den Bezierkspokal 2 : 1 gegen Stern Emden. Die Autokollone der Simonswolder , die die Fußballer zu diesem wichtigen Spiel begleitet

hatten, reichte von Petkum bis zur Oldersumer Schleuse.

Die gleiche Mannschaft wurde dann im folgenden Jahr in der – Jugendstaffel Kreismeister und Kreispokalmeister. Die Spieler waren:

Gerold Ubben, Hermann Beitelmann, Emil Schomerus, Martin Kruse, Hannes Focken, Lübbo Bikker, Jan Kampinga, Martin Schomerus, Diedrich Gebers, Wiard

Reuter, Jan Bikker und als Torwart Ubbo Huismann.

Betreut wurde die Mannschaft in der erfolgreichen Zeit von Jan de Vries und Helmut de Groot.

Als 1968 dann die Einweihung des neuen Sportzentrums stattfand, spielte eine Ostfrieslandauswahl gegen die Bundesligamannschaft „Werder Bremen“. Ein Jahr

später folgte ein Spiel zwischen dem „HSV“ und einer Mannschaft aus dem Fußballkreis Nordwest. Zu dieser Zeit spielte beim HSV noch Seeler, Schulz und Dörfel

mit.

 

 Anfang der 70er Jahre gab es im SVS sogar eine sehr erfolgreiche Damenmannschaft!

 

 

 

Dieses Foto zeigt die Fussball-Schülerinnen des SV Simonswolde!

 

Stehend v. Links: Betreuerin H. Wilts, M. Borchers, T. Ubben, A. Best, E. Wilts, M. Martens, A. Reiter, Betreuerin G. Heinenberg und Trainer E. Heinenberg.

Kniend v. Links: G. Zimmermann, B. Ubben, K. Hinrichs, E. Wilts, A. Flier, C. Kruse, N. Ubben, W. Päben.

Weitere Informationen über die Damenmannschaft findet ihr im Pressebericht der OZ vom 10. Okt. 2015.

 

Im Jahre 1976 hatte der Verein zwei weitere Höhepunkte zu verzeichnen. Die 1. Herrenmannschaft schaffte den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse, wo sie schon

1971 gespielt hatte. Des weiteren wurde die Mehrzweckhalle eingeweiht. Durch die Errichtung der Mehrzweckhalle konnte der Verein jetzt auch in Sachen

Breitensport einsteigen, was die Bevölkerung mit großer Resonanz annahm. Die Mitgliederzahl stieg sprunghaft von 250 auf über 500 Mitglieder an. Es wurde neben

Fußball jetzt auch Handball, Tischtennis, Judo, Tennis, Frauengymnastik und Kinderturnen angeboten.

Weitere Daten in chronologischer Reihenfolge:

1977: Die Handballer nehmen schon nach kurzer Anlaufzeit am Punktspielbetrieb teil.

1980: Aufstieg der Handballer in die Kreisliga, und die Gründung der Sparte „Herrengymnastik“.

1982: Einweihung des Sportheimes mit über 2000 Std. Eigenleistung, hier gilt noch einmal Dank den Leuten, die sich am Bau beteiligt haben.

1983: Aufstieg der Handballer in die Bezirksklasse. C - und F – Jugend wurden Staffelmeister.

1984: 3. Herrenmannschaft schaffte Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse.

1985: 1. Herrenmannschaft und die B – Jugendmannschaft wurden Meister in Ihrer Klasse. Die E – Jugend wurde Hallenmeister.

1987: Die D – Jugend wurde Meister in der Staffel, Kreispokalsieger, Hallenpokalsieger und Meister der Hallenpokalrunde.

1988: Die Handball-Damen schafften nach etlichen Vizemeisterschaften nun doch noch den Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse.